Beutha, ein beschauliches Dorf im Erzgebirgskreis in Sachsen . Wir haben die ruhige, ländliche Umgebung allgegenwärtig und täglich um uns. Die Autos, die täglich an unserem Haus vorbei fahren kann man im übertragenem Sinne "an einer Hand" abzählen. Dabei wohnen wir aber nicht am berüchtigten Ar... der Welt. Die nächste Bundesstraße (B169) ist nur etwa 2 Kilometer entfernt und der nächste Autobahnanschluß an der A72 nur etwa 4 Kilometer.


Beutha im Winter (Panoramaansicht aus Richtung Süden)
Die weiße Rauchfahne genau über dem Kirchturm ist das Heizkraftwerk Nord in Chemnitz



Wir müßten hier zwar schreiben " Stollberg - Ortsteil Beutha", aber wir können uns mit der Eingemeindung in Jahr 1999 absolut nicht abfinden (Übrigens auch nicht mit der Rechtschreibereform!). Auf "Beutha" hätten wir auch gern einen Link gelegt, aber die Adresse http://www.beutha.de wird für kommerzielle Interessen benutzt. Informationen zur Gemeind Beutha sind somit nicht unter dieser Adresse zu erwarten. Dafür sind wir aber in Wikipedia zu finden.


Feuerwehrgerätehaus mit "Heiligem Florian", Werk eines Künstlers aus Beutha

Falls der Eine oder Andere mit Beutha nichts anfangen kann, so schauen Sie doch mal auf die Rückseite der Verkehrszeichen in Eurem Wohnort. Dort kann sich nämlich der Aufkleber des Schilderwerkes Beutha befinden. Das würde auch bei vielen Schildern an den Autobahnen funktionieren, nur man kommt da so schlecht ran. Beutha ist somit in der gesamten Bundesrepublik vertreten.

Beutha selbst ist ein ehemaliges Waldhufendorf am Nordrand des Westerzgebirges, ca. 25 km südwestlich von Chemnitz gelegen. Die Einwohnerzahl von Beutha beträgt ca. 600. Bei der Angabe von etwa 900 Einwohnern ist der Ort Raum mit einbezogen, da dieser in den 50'er Jahren nach Beutha eingemeindet wurde. Mitlerweile sind aber beide Orte, wie bereits gesagt, von Stollberg eingemeindet worden.

Beutha liegt geographisch zwischen 460 bis 520 Meter über NN. Längs durch den Ort fließt der Beuthenbach, der später in die Würschnitz mündet. Die erste urkundliche Erwähnung erfolgte 1344, damals noch als Wudin. Wir hätten somit im Jahr 2010 "666 Jahre Beutha" feiern können. Leider hatte aber in der Stadtverwaltung Stollberg keiner der Verantwortlichen Interesse daran.

War Beutha zunächst ein reines Bauerndorf, so gesellten sich später Handwerksbetriebe und auch kleinere Indurstriebetriebe dazu. So waren im Laufe der Jahre Handwerker der Gewerke Müller, Schmied, Dachdecker, Tischler, Fleischer, Stellmacher, Elektriker, Maler, Klempner, Gastwirtschaft, Fuhrbetrieb, Seiler, Bäcker, Maurer, Gemischtwarenhandel, Friseur, Tapezierer, Fotograf und Schuster in Beutha ansässig. Manche der Gewerke waren gleich mehrfach vertreten. Als Industriebetriebe war auch in Beutha, wie vielerorts im Erzgebirge, die Strumpfindustrie ansässig. Daraus entwickelte sich zu DDR-Zeiten ein Betrieb der Bekleidungsindustrie und das heute noch existierende Schilderwerk. Zu Glanzzeiten konnte der Ort auf ca. 21 Handwerksbetriebe, zwei Industriebetriebe sowie auf einen KONSUM, eine Sparkassenfiliale, eine Postniederlassung, einen Kindergarten, eine Arzt- und eine Zahnarztpraxis, eine Physiotherapiepraxis und eine 10-klassige Polytechnische Oberschule verweisen. Leider ist davon nicht alles erhalten geblieben. Schuld daran ist zum Einen die demografische Entwicklung, aber auch eine verfehlte Wirtschafts- und Sozialpolitik der Regierungen in Berlin und Dresden. Selbst eine Kinderkippe war bereits gebaut und bezugsfertig. Leider kam es durch die Ereignisse von 1989 nicht mehr zur Einweihung und das Gebäude wurde zu anderen Zwecken umgenutzt.


Blick über den Angerteich bei abendlicher Stimmung



Aber auch Beutha hat sich weiter entwickelt und kann auf viele gute Ergebnisse verweisen. Das Schulgebäude, heute beherbergt es nur noch eine Grundschule, und die Turnhalle sowie der Kindergarten wurden rekonstruiert. Die ehemalige Gemeindeverwaltung beherbert im ebenfalls rekonstruierten Gebäude heute einen privaten Seniorentreff. Die bis Ende 2013 ebenfalls im Gebäude vorhandene eine Niederlassung der Erzgebirgssparkasse wurde leider geschlossen. Die uns dafür in Aussicht gestellte Bargeldagentur wird es leider nicht geben. Es wird eben alles "besser". Straßen wurde saniert und durch private Initiativen sind viele neue Einfamilienhäuser im Dorf entstanden und viele der bestehenden Wohnhäuser wurde umfangreich saniert und rekonstruiert. Die Deutsche Post hat uns gnädiger weise sogar noch zwei (!) Briefkästen zugestanden, nur eine Postfiliale oder -agentur stand uns wahrscheinlich nicht mehr zu. Handwerk hat in Beutha immer noch "goldenen Boden". Wenn ich richtig gezählt habe können wir leider nur noch 7 Handwerksbetriebe der unterschiedlichtsen Gewerke verzeichnen. Eine Antennengemeinschaft hatten wir Ende der 80'er Jahre gegründet und somit den Antennenwald auf unseren Dächern drastisch minimiert. Leider hat die Firma, die diese Anlage Anfang der 1990'er Jahre übernommen hat, diese im Mai 2012 abgeschalten. So haben wir wieder einen Antennenflut über uns ergehen lassen müssen, diesmal aber in Schüsselform.
Selbstverständlich gibt es in Beutha auch ein funktionierendes Vereinswesen mit einem Feuerwehr-, einem Sport- und einem Garten- und Geflügelzüchterverein. Es gibt, wie sich das für ein Dorf gehört, aber auch noch landwirtschaftliche Betriebe. Teils im Haupt- und teils im Nebenerwerb.




Letzte Änderung am 5. Januar 2020