Ende der 90'er Jahre reiften die Gedanken zu Bau eines neuen Hauses. Da wir die Planung selbst durchführten, konnte auch ein Hobbyzimmer für die Modelleisenbahn vorgesehen werden. Dieses Zimmer liegt im Kellergeschoß und hat nunmehr eine Grundfäche von 26 Quadratmeter. Das erlaubt mir eine Anlagengröße von 4,5 x 1,75 Meter.

Bereits Ende der 50'er Jahre war bei meinen Weihnachtsgeschenken das Buch "Kleine Eisenbahn ganz groß" von Gerhad Trost mit dabei. Auf der zum Buch gehörenden Beilage war ein Gleisplan enthalten, der schon damals mein Interesse fand. In den folgenden Jahren hat er mich nie wieder losgelassen. Seine Realisierung war aus Platzgründen aber bisher nicht möglich gewesen. Wurde er doch damals als "Gleisplan für eine Gemeinschaftsanlage einer Arbeitsgemeinschaft" bezeichnet.



Der Traumgleisplan


Dieser Gleisplan diente nun als Vorbild für meinen eigenen Entwurf. Vor Allem sollte dem "Traumgleisplan" durch einen ausreichend großen Schattenbahnhof erweitert werden. Bei den ersten Erweiterungsplänen standen 6 Schattenbahnhofgleise je Fahrtrichtung zur Verfügung. Auch die Nebenstrecke erhielt einen Schattenbahnhof, wenn auch nur einen kleinen. Wie bereits bei der 4. Anlage realisiert, konnte auch jetzt an den Schattenbahnhöfen vorbei gefahren werden. Dabei verschwanden die Züge aber trotzdem in den Tiefen der Anlage. Zusätzlich war es möglich in einer Richtung an der Bahnhofsausfaht im Tunnel zu verschwinden und kurze Zeit später auf dem Gegengleis aus dem gleichen Tunnel wieder herauszukommen.



Der obere Anlagenteil des 1. Entwurfes





Der Schattenbahnhof des 1. Entwurfes


Diese Lösungen benötigten aber eine aufwendige Streckenführung innerhalb des verdeckten Teiles. Zudem war eine ebenengleiche Kreuzung beider Fahrtrichtungen der Hauptbahn dadurch notwendig. Auch hatte ich Probleme mit den Rampenneigungen. Die Strecken waren oft zu kurz um die notwendige Höhendifferenz zu erreichen. Somit mußte der Gleisplan nocheinmal überarbeitet werden.



Der "Hauptbahnhof" mit Einfahrt Schattenbahnhof und Nebenbahnanschluß


Die Lösung ergab sich durch das Weglassen des zweiten Bahnhofes der Hauptstrecke. Die ebenengleiche Kreuzung entfiel und es standen nunmer 11 Abstellgleise im Schattenbahnhof zur Verfügung. Zudem erhielt die Nebenstrecke zwei Schattenbahnhöfe mit insgesamt 9 Abstellgleisen.



Der zweigleisige Schattenbahnhof


Auch hatte sich das Problem mit den zulässigen Rampensteigungen, das ich beim 1. Entwurf noch hatte, geklärt. Die talwärts zu befahrenden Rampen des zweigleisigen Schattenbahnhofes habe ich geringfügig steiler als erlaubt ausgeführt. Die bergwärts zu befahrenden Rampen konnten dadurch länger ausgeführt werden.



Verdeckter Abschnitt 1 der Nebenbahn mit Schattenbahnhof bergwärts





Verdeckter Abschnitt 2 der Nebenbahn mit Schattenbahnhof talwärts





Der sichtbaren Teile der Nebenbahnstrecke mit Endbahnhof


Als Nächstes habe ich nun ein Modell der Anlage im Maßstab 1:10 gebaut. Dieses Modell soll lediglich den höhenmäßigen Verlauf der einzelnen Trassen in ihrer Gesamtheit anschaulich machen. Auch die räumliche Verteilung der Gleistrassen spielt dabei eine Rolle.



Blick auf das Modell. Im Vordergrund der Bahnhof der Hauptstrecke





Das Modell von hinten. Links der Endbahnhof der Nebenstrecke


Durch dieses Modell kam mir der Gedanke den Endbahnhof umzugestalten und ihn als doppelten Endbahnhof zu konzipieren, nämlich für eine regelspurige Nebenbahn und eine 1000 oder 750 mm Schmalspurbahn. Diese soll recht einfach gehalten werden und im unsichtbaren Teil lediglich eine Kehrschleife besitzen. Der Platz dafür ist im zweiten Foto des Modells im Vordergrung unter der Einfahrtsschleife der Nebenbahn vorhanden.
Des weiteren werde ich die höhenmäßige Anordnung der Gleistrassen noch einmal überarbeiten. In der Hauptsache muß der Schattenbahnhof der Hauptstrecke noch ein paar Milimeter nach unten. Dies ist notwendig um den Platzbedarf für die Weichenantriebe zu schaffen. Das hatte ich bisher noch nicht zur Genüge bedacht.

Weiter geht es dann mit der elektronischen Planung. Gesteuert werden soll die Anlage ganz klassisch analog. Bei der Vielzahl der bereits vorhandenen Triebfahrzeuge ist eine Umstellung auf digitalen Betrieb mir einfach zu teuer. Auch lassen sich manche alten Modelle nur schlecht oder gar nicht umbauen. Die Steuerung sollen dabei industriell gefertigte Baugruppen, wie zum Beispiel Gleisbesetztmelder und Blockstellensteuerungen, unterstützen. Als Fahrpulte dienen dann auch industriell gefertigte, die aber etwas modifiziert werden müssen. Ich habe beim Test festgestellt, daß die Anfahr- und Bremsverzögerung mehr auf die einzelnen Triebfahrzeuge abstimmbar sein muß. Schließlich sind die Triebfahrzeuge aus einem Fertigungszeitraum von fast 60 (!) Jahren. Aus dem gleichen Grund soll der fest auf der Leiterplatte befindliche Einstellregler für die Langsamfahrt auch auf dem Bedienpult enthalten sein.

Nach nunmehr 4 Monaten bin ich mit meinem zweiten Entwurf nicht mehr zufrieden. Ich empfinde es als großen Nachteil, daß die Züge der Hauptstrecke nur auf dem eigentlichen Bahnhofsgelände sichtbar sind. Der Rest der Strecke liegt im "Dunklen". Das ist vor allem in Anbetracht dessen, daß mit der Anlage das Interesse der Enkel für die Modelleisenbahn geweckt werden soll ungünstig. Beim Durchstöbern der Modelleisenbahner (Immerhin habe ich bis auf ein Heft alle(!) Monatsausgaben) fand ich auch den notwendigen Lösungsansatz.



Der sichtbaren Teil der zweigleisigen Haupt- und der eingleisigen Nebenstrecke




Der unsichtbaren Teile der zweigleisigen Haupt- und der eingleisigen Nebenstrecke




Die Durchfahrtsgleise der Hauptstrecke zwischen A und H sowie der Beginn des großen Schattenbahnhofes




Der Schattenbahnhof




Der Schattenbahnhof


Dieser neue Entwurf hat wieder einen großen Schattenbahnhof unterteilt in fünf Abteilungen und bietet auch die Möglichkeit im Schattenbahnhof zu Wenden (zwei Kehrschleifen). Vom tiefsten (zwischen A und B) bis zum höchsten Punkt (Endbahnhof der Nebenbahn) der Anlage sind es jetzt 76,5 cm.

Nun ist aber Schluß mit den theoretischen Spielereien, jetzt steht die Realisierung als nächster Schritt an. Für mich bedeutet das Hobbyzimmer entrümpeln und Anlagengrundgestell errichten. Sobald da Fortschritte zu verzeichnen sind werde ich auch ein paar Fotos veröffentlichen. Ich würde mich sehr freuen, wenn mir mal jemand seine Meinung zu meinen Plänen mitteilt. In der Zwischenzeit sollten sich alle Eisenbahnfreunde für die Wiedereinführung der "MDR Bahnzeit" einsetzen.


Rettet die Bahnzeit!


Wer das bereits getan hat kann sich aber auch im Förderverein der Dampflok 03 1010 anmelden. Auch die 50 3648 im Sächsischen Eisenbahnmuseum Chemnitz-Hilbersdorf braucht dringend "Kohle".



Letzte Änderung am 6. Juli 2012